FSV Reise in die Uckermark

Am 05. Mai 2022 trafen wir uns, eine Gruppe von 12 Naturinteressierten, um uns auf den Weg in die Uckermark ins „Haus Wildtierland“ nach Gehren zu machen. Der erste gemeinsame Treffpunkt waren auf dem Hinweg die „Karrendorfer Wiesen“, wo eine kleine Wanderung geplant war. Bis zum 08. Mai hatten wir uns ein umfangreiches Programm vorgenommen.

Treffpunkt „Karrendorfer Wiesen“

Unser Guide Horst Himmelskamp, führte uns bei schönstem Wetter, durch eines der beeindruckendsten Vogelbeobachtungsgebiete in Greifwalds Umgebung. Dieser seltene Lebensraum ist ein wichtiges Brut- und Rastgebiet für zahlreiche Vogelarten, wie z.B. Alpenstrandläufer, Rotschenkel, Kiebitze, Feldlerchen und Schilfrohrsänger. Auch Singschwäne, Graugänse und diverse Entenarten erspähten wir durch das Spektiv.

Karrendorfer Wiesen, Foto Karola Haertelt

Das Highlight unserer Exkursion waren 2 Seeadler die direkt und greifbar nahe über unsere Köpfe hinweg segelten. Ein spektakulärer Auftakt!

Seeadler Karrendorfer-Wiesen, Foto Manfred-Knocke

Danach machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu unserem Vereinsmitglied Hergen Skibbe im „Haus Wildtierland„. Hier wurden wir herzlich durch Hergen begrüßt und nach einem leckeren Abendessen, führte uns Hergen zum  Aussichtspunkt „Wildpavillon Klepelshagen“.

Tal der Hirsche

Vom „Wildpavillon Klepelshagen“ im Tal der Hirsche konnten wir bei schönstem Sonnenuntergang ca. 200 Wildtiere, wie z.B. Rotwild, Fuchs, Wildschweine mit ihren Frischlingen sowie Graureiher und Kraniche beobachten. Alle Teilnehmer waren sehr beeindruckt über die Stille und Schönheit der Natur rund um Strasburg und der Uckermark.

Biber für Frühaufsteher

Der nächste Tag stand unter der Leitung unseres Vereinsmitgliedes Hergen Skibbe und los ging es für alle „Frühaufsteher“ und „Freiwilligen“ um 04:30 Uhr zu den Bibern. Nachdem wir den Biber kurz gesehen hatten, machten wir eine Wanderung durch Strasburg. Auf der Wanderung lauschten wir dem Vogelkonzert und konnten unter anderem Braun- und Schwarzkehlchen, Nachtigall, Haus- und Gartenrotschwanz, Grau-, Rohr- und Goldammer, Fitis, Zilpzalp, Kuckuck und Wendehals hören und sehen.
Weiter ging es zur Trauerseeschwalbenkolonie in der Nähe des „Wildpavillons Klepelshagen“. Neben Trauer- und Flussseeschwalben, Drosselrohrsänger, Dorn-, Klapper- und Mönchsgrasmücke hat man von dort Sicht auf einen besetzten Fischadlerhorst.

Anklamer Stadtbruch

Nach dem Frühstück um 07:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Anklamer Stadtbruch, mit Stopp an verschiedenen Aussichtspunkten. Zwischen Anklam und Stettiner Haff im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anklamer Stadtbruch.

Anklamer Stadtbruch, Foto Sandra Zech

Auf fast 20 Quadratkilometern leben Seeadler, Kranich, Rohrschwirl, Zwergschnäpper, Bruchwasserläufer und Tüpfelsumpfhuhn vom Menschen fast vollkommen ungestört. Bevor wir wieder in die Autos stiegen, beobachteten wir einen Baumfalken bei der Jagd, die Beute ist ihm aber entwischt.

Bruchwasserläufer, Foto Max Hunger

 

Baumfalke , Foto: Max Hunger

Polder Anklam-Görke

Nach einer kurzen Stärkung, ging es weiter zur Vogelbeobachtung am Polder Anklam-Görke. Die bisherigen Renaturierungsmaßnahmen im Peenetal bei Anklam haben zu einer bemerkenswerten Wieder- bzw. Neuansiedlung vieler bedrohter Vogelarten im NSG geführt. Hier konnten wir auf einer  ca. 10 km  langen Wanderung unter anderem Kiebitz, Kampfläufer, Zwerg- und Lachmöwe, Haubentaucher, Kolkrabe, Krick- und Löffelente, Girlitz, Wiesenpieper und Steinschmätzer entdecken.

Polder Anklam Görke, Foto Sandra Zech

Landwirtschaft auf „Gut Klepelshagen“

Am Nachmittag bekamen wir dann noch eine Führung zur Biologischen Landwirtschaft auf „Gut Klepelshagen“, Nach einem ereignisreichen Tag ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.

Forstsamendarre Jatznick

Der Samstag begann um 10:00 Uhr mit einer Führung in der Forstsamendarre Jatznick. Zu den Aufgaben der Samendarre gehört neben der Aufbereitung von Saatgut der Laub-, Nadel-, und Straucharten auch die Durchführung der Saatguternte für den Eigenbedarf der Landesforst MV.  Jährlich werden mehrere Tonnen Saatgut vorrangig der Baumarten Kiefer, Douglasie, Rotbuche, Stiel- und Traubeneiche und Roterle geerntet. Alle Teilnehmer hörten sehr gespannt und interessiert zu und waren sehr beeindruckt von der Arbeit in der Samendarre.

Samendarre Jatznick, Foto Horst Himmelskamp

Galenbecker See

Nachdem wir ausgiebig zu Mittag gegessen hatten, ging es dann mit unserem Guide Horst Himmelskamp zum Galenbecker See. Am Galenbecker See brüten viele Arten von Wasservögeln, es gibt seltene Pflanzen, von denen man einige auf dem Lehrpfad bestaunen konnte. Kaum waren wir am 1. Aussichtspunkt angekommen konnten wir schon den Fischadler, Rotmilan und Schwarzmilan am Himmel entdecken. Ein Highlight für uns war der Rothalstaucher, der sehr nah und in aller Ruhe auf dem See zu sehen war.

Galenbecker See, Foto Karola Haertelt

Von der Aussichtsplattform am Fleethof ließen wir den Tag ausklingen. Mit dem Spektiv kann man eine große Kormorankolonie, ca. 200 Paare, einen Seeadlerhorst, der auch dieses Jahr wieder belegt ist, und vieles Andere entdecken.

Langsam ging unsere gemeinsame Reise zu Ende und alle Teilnehmer waren sehr begeistert und beeindruckt von der Artenvielfalt und der wunderschönen Natur in der Uckermark und rund um das „Haus Wildtierland“ in Gehren.

Vielen Dank an dieser Stelle dem Organisationsteam, Karola Haertelt und Horst Himmelskamp für die Arbeit und Mühe!