Aus- und Einblicke! Der Rotfuchs

3. Porträt: Rotfuchs

Ab sofort erscheinen hier wöchentlich Kurzporträts von wildlebenden Tieren. Die dazugehörigen Fotos entstanden vom Hochsitz im Naturschutzgebiet „Huntloser Moor“ in der Gemeinde Großenkneten.
Nachdem nun Hase und Reh als häufig zu beobachtende Tierarten vorgestellt wurden, kommt der „Kollege“ an dieser Stelle an die Reihe, der dem Hasen sprichwörtlich „Gute Nacht“ sagt.

Der Rotfuchs (lat. Vulpes vulpes)

Ein nächtlicher Jäger, der gelegentlich auch tagsüber auf Mäusejagd geht, ist der Rotfuchs. Ein scheuer Geselle, der sich aber auch in Großstädten wie Berlin und London wohl zu fühlen scheint. In unserer Region ist er eigentlich nur nach der Mahd der Wiesen etwas unvorsichtig, zieht ihn doch der Geruch von frischem Fleisch (ausgemähte Kaninchen, Hasen und Bodenbrütergelege) magisch an.

3. Tierporträt; Rotfuchs, Foto: Max Hunger

Ranzzeit?

Im Januar/Februar ist die „Ranzzeit“ oder Paarungszeit der Füchse. Im März/April werden 3 – 6 Junge blind, taub, aber behaart in einer unterirdischen Höhle geboren. Nach 2 Wochen öffnen sie die Augen, nach 4 Wochen unternehmen sie erste Ausflüge vor der Höhle. Nach ca. 4 Monaten sind sie schon selbständig. Natürliche Feinde haben sie in unserer Gegend eigentlich nicht, wenn man mal vom Wolf und Uhu absieht, die bei uns nur vereinzelt vorkommen.

Speiseplan

Auf dem Speiseplan des Allesfressers stehen vor allem Mäuse. Aber Junghasen, Vögel, Vogelgelege und auch Frösche werden gern genommen. Welche in der ausgeräumten Kulturlandschaft aber immer weniger zu finden sind. Dagegen ist in den Randbereichen von Dörfern und Städten der Tisch reichlich gedeckt. Nahrung in Mülltonnen und an Komposthaufen, Früchte, Beeren und reichlich Vögel garantieren bessere Lebensbedingungen. Weiterhin gibt es dort auch genug Versteckmöglichkeiten.

Untermieter im Mehrfamilienhaus

Die Streifgebiete der Rüden sind unterschiedlich groß und liegen zwischen 180 bis 700 ha. Die Größe hängt vom Nahrungsangebot und dem Vorhandensein vom Geschlechtspartner (Fähe) ab. Seinen Bau gräbt er ungern selbst, lässt eher Dachs und Kaninchen für sich arbeiten. Er bezieht gerne mit dem Dachs das unterirdische „Haus“, in dem er eine Wurf- und eine Wohnkammer einrichtet. Aus gutem Grund legt er mehrere Fluchtröhren an. Gelegentlich zieht in dieses „Tiefhaus“ vorübergehend auch noch die Brandgans ein (z.B. in der Wesermarsch oder Richtung Ostfriesland). Die Bewohner begegnen sich eher selten, da sie die Gänge zu unterschiedlichen Zeiten benutzen. Genauso wie die Menschen, die in einem Hochhaus wohnen und sich auch nicht alle kennen.

Die in der Diashow gezeigten Fuchsbilder entstanden Ende April 2020, 7 Wochen vor Beginn der Jagdzeit auf den Fuchs. Aber selbst ab 16. Juni, dem Beginn der Fuchsjagd, muss der Jäger aufpassen, keine Fähe zu schießen, die noch ihren Nachwuchs versorgt.