Weihe im Landkreis Oldenburg!

Mit dem Hinweiswort „Segnung eines Hohlkörpers“ konnte im ersten Vogelquiz des Jahres die Rohrweihe erraten werden (Wer denkt sich so ein verrücktes Hinweiswort aus?). Das Foto dazu zeigte ein weibliches Exemplar in Begleitung vieler schwarzer Rabenvögel, in diesem Fall waren es Dohlen. Die folgende Aufnahme ist wesentlich deutlicher und entstand bei Wildeshausen. Abgelichtet ist ein Weibchen in der Nähe des Nestes, was sich im Röhricht befindet.

Rohrweihe, Foto: Max Hunger

Eine zweite Weihenart nistet seit einiger Zeit in einem Getreidefeld in der Gemeinde Großénkneten. Der Kreisnaturschutzbeauftragte hatte davon Kenntnis erhalten und ist mit Kamera und Teleobjektiv dem Vogel mit gebührendem Abstand näher gekommen. Seine Beobachtungen sind hier dokumentiert: „Am ersten Abend des Wartens auf die Wiesenweihe bekam ich nur das Weibchen zu sehen, dass in Abwesenheit des Männchens (Terzel) tapfer einen Mäusebussard in die Schranken wies.

Wiesenweihe (w), Foto: Max Hunger
Wiesenweihe, Mäusebussard

Am zweiten Tag meines Besuchs entdeckte ich gegen Mittag auch das Männchen. Es thronte gerade auf einem Zaun, immer das Nest des Partners im Blick. Da der Terzel allein für die Ernährung der Familie sorgen muss, hatte er sich eine Pause redlich verdient. Sie dauerte aber nur kurz und schon ging es wieder auf Nahrungssuche.

Terzel auf Zaun, Foto: Max Hunger
Terzel auf Beutezug, Foto: Max Hunger

Ein imposantes Schauspiel ist die Übergabe der Beute, die das Männchen in den Fängen trägt. Das Weibchen macht im Flug mit lautem Schreien auf sich aufmerksam, sucht die Nähe zum Männchen, dann öffnet er seine Fänge und sie schnappt sich die Beute, und fliegt anschließend zum Nest, um damit den Nachwuchs zu füttern.

Weibchen schreit, Männchen hat die Beute noch fest im Fang.
Männchen lässt Beute los.
Weibchen fängt die Beute.
Weibchen bringt sich in günstige Fangposition.
Geglückte Futterübergabe

Das Weibchen ist eine echte Allrounderin und mit vielen Tätigkeiten beschäftigt: Fütterung der Jungen, Abwehr von Eindringlingen, aber auch Ausbessern des Nestes.“

Wiesenweihe mit Nistmaterial im Schnabel

Anfang August haben drei Vogelexperten das Nest der Wiesenweihe im Weizenfeld gesucht und gefunden. Auf dem Weg dorthin sind zwei Jungvögel aufgestiegen und ans Ende des Getreidefeldes geflogen. Im Nest befand sich noch ein (unbefruchtetes) Ei. Da die Altvögel (mit Beute im Fang) ständig am Rande des Feldes kreisten, kann davon ausgegangen werden, dass die Jungvögel auch weiterhin versorgt werden. Der Landwirt wurde entsprechend informiert und kann jetzt in aller Ruhe in der nächsten Woche seinen Weizen ernten.

Text und Fotos Max Hunger.