Ein-und Ausblicke: „Tierische Neubürger“ im Landkreis Oldenburg

Es gibt viele Gründe für Tiere im Landkreis Oldenburg heimisch zu werden oder zurückzukehren. Dies sind ein verändertes Klima, weniger Umweltgifte und insbesondere ein guter Schutz im Fall von Wolf und Seeadler. Weiterhin werden Nilgans, Rot- und Schwarzmilan vorgestellt.

Rotmilan und Schwarzmilan

Der Rotmilan, eigentlich eher in den deutschen Mittelgebirgen zuhause und bei uns früher nur Gast im Frühjahr, fühlt sich zunehmend wohl und ist mittlerweile in einigen Gemeinden des Landkreises auch zur Brutzeit anzutreffen. In der Gemeinde Ganderkesee soll es nach derzeitigem Stand 3 Brutpaare geben. Sein „Kollege“, der Schwarzmilan dagegen kommt hier nur gelegentlich vor. Deutlich zu unterscheiden sind Milane von anderen Greifvögeln durch ihren v-förmigen Keil in den Schwanzfedern (Stoß), beim Rotmilan ist der Keil ausgeprägter.

Der Schwarzmilan ist vom Lebensraum her eher an Wasser gebunden. Beide Arten sind teilweise Aasfresser und verzehren gern tierische Opfer des Straßenverkehrs. Ihre Nester werden auf hohen Bäumen errichtet.

Für diesen eleganten Greifvogel hat Deutschland eine große Verantwortung, da ein sehr großer Teil der weltweiten Population bei uns lebt. Daher müssen wir seine Lebensräume besonders schützen. In Ostdeutschland ist er ein häufiger Brutvogel, der dort häufiger als der Mäusebussard anzutreffen ist.

Rotmilan, Foto: Max Hunger

König der Lüfte – der Seeadler

Der Seeadler hat mittlerweile auch entdeckt, dass man im Landkreis Oldenburg gut leben kann und zieht in diesem Jahr wieder Junge groß. Sein Horst ist gut versteckt. Sein heller Kopf mit gelbem Schnabel, seine breit gefächerten Flügel sowie weiße Stoßspitzen und halb gefiederte Beine kennzeichnen diesen großen Vogel. Er lebt gern in Wassernähe, wo auch der Fischadler seine Kreise zieht.

(Die mangelhafte Qualität der Fotos ist darauf zurückzuführen, dass der Fotograf stets mehr als hundert Meter Abstand zum Adler hatte.)

Seeadler mit gefülltem Kropf, Foto: Max Hunger
Seeadler auf Nahrungssuche,
Foto: Max Hunger

Neubürger aus Afrika – Die Nilgans

Familie Nilgans, Foto: Max Hunger

Nilgänse breiten sich auch im Landkreis Oldenburg immer weiter aus. Ursprünglich stammen sie aus Afrika, das eher kühlere Klima in Norddeutschland scheint sie nicht abzuschrecken (Klimawandel machts möglich?). Sie sind mittlerweile nicht nur an Flüssen und großen Seen zu finden, sondern auch an kleinen (abgelegenen) privaten Teichen, wo sie ungestört ihren Nachwuchs aufziehen können.

Zurück aus dem Osten – Der Wolf

Europäischer Wolf, Foto: Max Hunger

Der Wolf kehrt in den Landkreis Oldenburg zurück! Viele Beobachtungen zeugen von seiner Anwesenheit. So ist ein junges Tier vor Jahren aus der Lüneburger Heide über die Gemeinden Harpstedt, Großenkneten und Wardenburg nach Holland gewandert und anschließend zurück Richtung Soltau. In Groß Ippener und in Falkenburg wurde im letzten Jahr jeweils ein Wolf Opfer des Straßenverkehrs. 5 getötete Schafe im Ammerland sind nachweislich auf den Wolf zurück zu führen, 18 getötete Schafe in Wardenburg lassen auf einen Wolfsriss schließen (die wissenschaftliche Bestätigung steht noch aus). Anscheinend handelt es sich bei den Sichtungen um Jungtiere, die im 2. Jahr dann von ihrem Rudel separiert werden und sich ein geeignetes Revier bzw. einen Partner suchen müssen. Der Wolf ist ein streng geschütztes Tier, die Landesjägerschaft hat das Monitoring übernommen und berichtet quartalsweise über die Populationsentwicklung auf der Seite des Wildtier Management Niedersachsen. Derzeit sind 36 Wolfsrudel und zwei Wolfspaare in Niedersachsen nachgewiesen.